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Palm Springs Air Museum

Das Museum ist direkt am Palm Spring International Airport gelegen und erstreckt sich über 3 Hangar und einem Aussenareal. Es behandelt die Geschichte des 2. Weltkriegs, mit vielen Illustrationen und Videos. In einem als Briefing Raum aufgebauten Vorführraum kann man ausserdem den ganzen Tag Videos zu verschiedenen Themen des 2. Weltkrieg anschauen.

  Im Laufe der Zeit ist dem Museum der Platz in den Hangars ausgegangen und sie haben angefangen, weitere Flugzeuge auch ausserhalb des Museums auszustellen. Vor dem Museum kann man deshalb Flugzeuge bestaunen, die definitiv erst nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden. So kann man auch ohne Eintritt zahlen zu müssen, bereits einige modernere Flugzeuge der Neuzeit auch vor dem Museum bewundern.

Grumman F14_TOMCAT

Grumman F14_TOMCAT

Hier stehen alles Flugzeuge der Navy von Flugzeugträgern, wie die F-14 TOMCAT, F/A-18 HORNET und die A4 SKYHAWK. Aber auch Support- Flugzeuge wie die A6 INTRUDER oder der F-16 FALCON Jäger und eine deutsche 8.8 mm Flak mit Suchscheinwerfer sind hier aufgestellt. Damit alleine sind die Erwartungen recht hoch geschraubt und die 16 US$ Eintritt schrecken uns nicht ab. Ein grosses Dankeschön hier an dieser Stelle an die Monica, die mich begleitet, obwohl sie dieses Thema eher weniger interessiert.

FA-18_HORNET

FA-18_HORNET

Bereits im Eingangsbereich zahlt man den Eintritt im Museums-Shop und es fällt mir sehr schwer, zuerst die Ausstellung zu besuchen, wenn schon der Shop mit tollen Angeboten lockt.

Überall in dem Museum sind Veteranen unterwegs, die gerne und mit Begeisterung Auskunft geben und alle technischen Details gerne erklären. Bereits in der ersten Halle sieht man, dass hier Platzmangel herrscht, denn die Flugzeuge stehen dicht an dicht. Die Flugzeuge sind top in Schuss und werden regelmässig geflogen. In der ersten Halle sahen wir gerade am Anfang eine P-51 MUSTANG, das berühmteste amerikanische Jagdflugzeug des 2. Weltkrieges. Wie einige andere Flugzeuge ist auch dieses noch voll flugfähig und man kann sogar einen Flug darin buchen. Im Ganzen gibt es 6 voll flugfähige Modelle aus der Zeit des 2. Weltkrieges, von der P-51 bis zur DC-3, dem damaligen typischen Truppentransporter.

P51 MUSTANG

P51 MUSTANG

Er gibt hier zu jedem Flugzeug eine illustrierte Geschichte oder ein Video, was man sich ansehen kann. Ausserdem sind bei den Bombern die Bombenklappen geöffnet, sodass man halb in die Maschinen hineinschauen und Bilder vom Cockpit machen kann. In einem abgetrennten Bereich der Halle steht das Highlight der Ausstellung, eine B-17 „FLYING FORTRESS“, welche man gegen einen Unkostenbeitrag von 5 US$ auch von innen besichtigen kann. Die B-17 trägt ihren Namen fliegende Festung nicht zu Unrecht, war sie doch selbst nach schwersten Treffern noch flugfähig und äußerst schwer bewaffnet. Sie war mit 10 Besatzungsmitgliedern unterwegs, davon 6 Kannoniere für die 12 Maschinengewehre. 

B17_Flying-Fortress

B17_Flying-Fortress

Die Chance eine B-17 von Innen zu besichtigen, wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, allerdings hat mich die Grösse der winzigen Einstiegsluke zögern lassen. Also erstmal einen Salat zur Stärkung essen und die Grösse dieses riesigen Flugzeuges auf uns wirken lassen. Im Hangar mit der B-17 gibt es auch ein herziges Cafe und so konnten wir unter einer Tragfläche der B-17 unsere Salate essen. Die Salate waren wirklich super und die Bedienung klasse. Sie hat uns darauf hingewiesen, dass uns wahrscheinlich schon ein halber Salat reicht. Ich bin darauf nur eingegangen, damit ich es in die B-17 schaffe, aber als ich die halbe Portion gesehen habe, beschloss ich der Bedienung ein gutes Trinkgeld zu geben. Sie hatte total recht. Es war immer noch eine gross Portion und mein Cesars Salad mit Tunfisch statt Huhn war delikat, yummy.

B17 Glücksfee an Bord

B17 Glücksfee an Bord

Nun konnte das Abenteuer beginnen und unsere Führerin verschwand wie ein Wiesel im Inneren des Bombers. Zum Glück habe ich ebenfalls hineinpasst, was aber vermutlich daran liegt, dass die Klappe ausreichend dimensioniert war, denn der Pilot, Kopilot und Navigator hatten damals mehrere Lagen Kleider an, herrschte doch in der Kabine bis zu -40 Grad Celsius. Es war ein tolles Erlebnis und wir haben viele Bilder gemacht. Es herrscht trotz der Grösse des Flugzeugs eine gewisse Enge und im sogenannten Catwalk, ein schmaler Gang über dem Bombenschacht musste ich ganz schön den Bauch einziehen. Die Besatzungen der Flugzeuge waren wohl super schlank und meist auch blutjung. Leider sind rund 40% der Bomber niemals zurück gekommen.

Ausserdem hat unsere Führerin viele interessante Geschichten erzählt, ist ihr Vater damals doch selber eine dieser B-17 geflogen und über Frankreich notgelandet. Die Besatzung ist damals von der französischen Resistenz gerettet und unter grossen Opfern versteckt worden. Noch heute haben sie Kontakt mit der Familie ihres Retters. Anschliessend haben wir uns im Kinosaal auch gleich den Film zu den B-17 angesehen. Das hat zeitlich geradezu perfekt gepasst und unser schon vorhandenes Wissen ergänzt.

   Danach war es Zeit für ein bisschen Bewegung auf dem Rollfeld, bevor wir in die letzte Halle wollten. Der Vorteil der Hallen ist die Klimatisierung, die es schafft, dass man sich hier mehrere Stunden aufhalten kann. Aussen war es brütend heiss und es wehte ein warmer Wind, wie aus dem Fön. Hier, hinter den Hangars, standen noch ein paar Hubschrauber (Bell AH-1_COBRA, Bell UH-1_IROQUOIS, Sikorsky CH-34), Düsenjets (F-4_PHANTOM, F-100_SUPER SABRE, F-104_STARFIGHTER, Mig 21) und sogar ein Wasserflugzeug, eine PBY_CATALINA.

Sikorsky-CH34

Sikorsky-CH34

Einiges war noch zum Restaurieren, sobald Zeit, Geld und Platz vorhanden ist. Hier sahen wir auch das Vorderteil eines Transportflugzeugs, einer Fairchild C119. Auch eine DC-3 steht hier mit offener Tür, zur Innenbesichtigung bereit. In der Maschine stieg die Temperatur auf dem Weg in das 3m höher gelegene Cockpit sogar noch rapide an, sodass Monica sich schleunigst wieder ins Freie begab. Die DC3 kann man auch für einen Rundflug mieten, sie fliegt also noch. Allerdings empfehle ich das nur in Badehose, oder im Winter.

Zuletzt widmeten wir uns der letzten Halle, die als Thema Pearl Harbor, Vietnam und Trägerflugzeuge hatte. Auch gab es hier grosse Flugzeugträger- und Schiffsmodelle von gut 2m Länge. Ausserdem hat Monica in der Ecke einen Bally Flipper von 1938 entdeckt. Leider nicht mehr spielbar, echt schade.

alter bally pinball von 1938: squadron

alter bally pinball von 1938: squadron

Hier wurden wir von einem alten Veteran angesprochen, der uns im Detail alles über die ausgestellten Flugzeuge und Torpedo-Bomber erzählt hat. Es gab viele Modelle der „Cat“-Reihe, so die Grumman F4F_WILDCAT oder die HELLCAT. Ebenso die schnellste CAT, nämlich eine F8F_BEARCAT. Ich erfuhr, dass die Piloten damals eine Flugzeugträger-Ausbildung auf einem ausgemusterten Passagierschiff erhalten haben, dem man kurzerhand die Decksaufbauten und Kabinen entfernt hatte, um Platz für ein Flugdeck zu schaffen.

Flugsimulatoren

Flugsimulatoren

Zum krönenden Abschluss sind wir dann noch in den oberen Stock gegangen und ich habe mich am Flugsimulator versucht. Hier gibt es eine Bibliothek mit allen Comics rund um die Fliegerei und etliche Computer mit Flugsimulator-Programm. Neben 2 professionellen Flugsimulatoren Cockpits mit jeweils 3 Bildschirmen und 2 Steuerknüppeln, stehen auch noch 6 einfache PC mit Flugsimulatoren-Software für die hoffnungsvollen neuen Piloten zur Verfügung. Auch hier war Betreuung angesagt und es wurde einem detailliert und enthusiastisch alles erklärt, wirklich super.

Während Monica sich in die Bibliothek zurück gezogen hat, habe ich mich sofort in einen Luftkampf gestürzt und mit „meiner“ Thunderhawk andere alte Jagdmaschinen gejagt und abgeschossen. Erst als ich mit einer, mir schiessend entgegenkommenden japanischen Zero zusammengestossen bin, konnte ich mich wieder trennen, denn das Ende der Öffnungszeit nahte bereits. Würde ich hier wohnen, wäre ich wohl jede freie Minute hier, denn das hier ist kein Museum im klassischen Sinn, sondern hier wird die Geschichte lebendig.

Hangar

Hangar

Auch der Shop am Ausgang verleitet zu einem längeren Aufenthalt mit seinen T-Shirts, Modellen und sonstigem Nippes. Ein Muss für alle Jungs, die nie erwachsen werden und gerne mit Flugzeugmodellen spielen. Ich hätte hier noch mehr Zeit verbringen können, aber sie wollten schliessen und wir wollten ja noch auf den Berg. So habe ich mich eher spartanisch mit einem T-Shirt, einem Metallmodell und einer zum Flaschenöffner verwandelten Scharfschützenpatrone vom Kaliber 50 begnügt.

Restaurant

Freedom Fighters Cafe

Ausflüge

Palm Springs Air Museum

Tipps & Tricks

Flugsimulatoren und Bibliothek im 1. Stock
Besichtigung einer B-17 Flying Fortress

 

Neben den offensichtlichen Hobbies pflege ich noch den Genuss eines schönen Scotch und liebe die Ausfahrten mit meinem Motorrad. Derzeit eine BMW K1300R. Zur Entspannung im Winter geniesse ich den Modellbau und bin hier bereits im Jahre 2003 bei den Figuren des Games Workshop Tabletop-Spiels von Warhammer und Warhammer 40K hängen geblieben. Ich spiele zwar nicht, aber die sehr detailreichen Plastik-Modelle haben es mir angetan.

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