anderswoanders

Hallo Samui

Heute war ich schon früh wach. Ein eindeutiges Zeichen, dass ich den Schlafmangel aus der langen Anreise überwunden habe. Anderseits auch ein Zeichen wie heiss es schon am Morgen ist. Zudem ist es bei mir oft so: Wenn sich das erste Auge öffnet, beginnt das Hirn zu rattern und ich kann vor lauter Vorfreude auf den Tag nicht mehr schlafen. Also habe ich mich möglichst unauffällig aus dem Zimmer geschlichen und mich auf den Balkon gesetzt. Habe kurz den Vögeln zugehört und -gesehen. Schnell hat mich auch diese Ruhe nicht mehr gehalten. Ich hab das Meer angesehen und hatte ein grosses Bedürfnis ins Meer baden zu gehen. Also habe ich mich wieder ins Zimmer geschlichen, Badesachen angezogen und war morgens um 6 im Meer. Herrlich diese Kühle. Und ebenso herrlich diese Ruhe und das grandiose Gefühl, die unendliche Weite für mich alleine zu haben. Jetzt fühlte ich mich endlich so richtig in Samui angekommen. Irgendwann zog mich dann das schlechte Gewissen zurück in die Wohnung. Ich wollte ja nicht, dass Reiner sich Sorgen machen muss. Glücklich in Samui zu sein legte ich mich wieder ins Bett und schlief tatsächlich noch 2h. Nach dem gemeinsamen Aufstehen genossen wir die von Reiner gezauberten Spiegeleier mit Toast und anschliessend wieder die herrlichen Früchte. Zu Hause esse ich kaum Ananas. Sie sind nicht schlecht, jedoch nicht so mein Geschmack, dass ich sie als gut bezeichnen würde. Hier jedoch sind sie etwas vom Leckersten was ich kenne. So saftig, süss und geschmackvoll! Frisch gestärkt wurden Pläne für den Tag gemacht. Diese waren schnell definiert: das süsse Nichtstun geniessen. Also haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind Richtung Strand getigert. Auf dem Weg zum Strand haben wir einen kleinen Abstecher ins Manager Büro gemacht um frische Mangos und Ananas zu bestellen und eine Massage für den heutigen Tag zu buchen. Dann konnte es los gehen.

Frühstueck im Paradies

Frühstueck im Paradies

Ich hatte schon am Morgen einen traumhaften Platz entdeckt und hoffte inständig dass dieser noch frei war! Und tatsächlich, etwas versteckt im Grün der Anlage waren die beiden ausgesuchten Liegestühle. Die Stühle im Garten sind aus Plastik und stark verwittert, im Gegensatz zu den wunderschönen Holzliegen am Pool. Dies ist wohl mit ein Grund, warum die anderen Gäste den Pool vorzogen. Einen anderen Grund haben wir schnell entdeckt: Die erste bequeme Matte war stark verschmutzt weshalb wir sie mit einer sauberen austauschten. Wir packten unsere Ebooks aus, und als ich mich wieder umdrehte hatte sich ein Vogel auf meiner Liege verewigt: Ups, daher also all der Dreck. So schnell liess ich mich jedoch nicht von meinem persönlichen Paradies vertreiben. Ich hab den Dreck weg gewischt, Badetuch hingelegt und mit Reiner das zweite Bad im Meer genossen. Der Genuss wurde ab und zu durch ein Brennen an den Armen unterbrochen. Was war das? Quallen? Fische? Gesehen haben wir nichts und da es keine starken Schmerzen waren, blieben wir relativ lange im Meer. Irgendwann zog es uns dann doch Richtung Pool. Das Meer war einfach zu warm und brachte kaum Abkühlung. Zurück auf unseren Liegen hatte der nächste Vogel sein Geschäft auf meiner Liege erledigt. Ich musste nur lachen, habe mit Reiners Hilfe die Matte gegen eine neue, Saubere ausgetauscht und mit den Vögeln einen Deal abgeschlossen. Ich lasse sie in Ruhe und sie erledigen doch bitte ihr Geschäft woanders. Der Deal hatte hervorragend funktioniert und ich konnte den Rest des Tages eine saubere Liege geniessen. Während Reiner fleissig in seinem spannenden Buch las, habe ich fasziniert meine Aussicht genossen. Vor mir der Strand und die unendliche Weite des Meeres. Ich konnte mich kaum satt sehen. Der Rest des Vormittages haben wir mit lesen, schlafen, Aussicht geniessen und baden genossen.

die Aussicht von unserem Liegestuhl

die Aussicht von unserem Liegestuhl

Gegen Mittag wollten wir ein letztes Bad im Pool nehmen und ich habe einmal mehr gezeigt wie „geschickt“ ich bin. Ich lief etwas zu knapp an einer Palme vorbei, was mir eine etwas 10cm lange blutende Schramme am Oberschenkel bescherte. Uupsi! Reiner ist bei meinem Anblick wohl mehr erschrocken als ich. Es tat ja auch gar nicht weh. Trotzdem hat er (was wohl besser ist) darauf bestanden alles zu desinfizieren. Also sind wir auf dem Rückweg zur Wohnung erneut beim Manager vorbei, haben Bepatine geholt und Reiner hat mich sogleich fürsorglich verarztet. Anschliessend genossen wir unsere ersten Thaisuppen. Wir müssen ja alle durchtesten, um zu wissen welche wir mit heim nehmen wollen. Wir hatten beide super Leckere erwischt, nur war meine etwas gar scharf! Während des Essens kamen die Feen der Anlage und sind zu dritt durch unsere Wohnung gewirbelt. Im nu war wieder alles sauber, Bett gemacht, Geschirr gewaschen.

Monica auf dem Tempelmarkt

Monica auf dem Tempelmarkt

Kurze Zeit später klopfte es erneut. Unsere Masseurinnen waren hier. Wir strahlten sie voller Vorfreude an. Seit dem letzten Thailand Aufenthalt geniessen wir auch zu Hause jede 2. Woche eine Thai Massage. Diese ist zwar genauso gut wie hier, trotzdem ist das Gefühl sozusagen zu Hause auf der Terrasse massiert zu werden nochmals genialer. Da die Liegen etwas schmal für uns sind, wurden wir nach ein paar Minuten gebeten doch nach drinnen zu wechseln. Was für eine gute Idee. Hier gab es nämlich einen Ventilator, so dass wir ein wenig Abkühlung zusammen mit der Massage genossen.

Marktbude

Marktbude

Nach 90min Erholung pur haben wir uns auf die Terrasse gesetzt und versucht den ersten Teil des Blog online zu stellen. Eigentlich sollten wir Internet haben. Heinz meinte sogar schnelleres als vor einem halben Jahr. Es mag vielleicht schneller sein, für unseren Laptop war es definitiv zu schwach. Mein Iphone4 hat damit keine Mühe. Während ich mich auf den Laptop konzentrierte hörte ich plötzlich einen entsetzten Ausruf von Reiner. Erschrocken sah ich ihn an. Was war passiert? Er sah mich an, als wäre ich der Grund seines Entsetzens. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu und schaute mich dann an. Huch, was war das? Ich hatte einen Ausschlag an beiden Armen! Heute schien ich echt von nichts verschont zu werden. Wir haben beide eine Sonnenallergie vermutet und Reiner hat schnell die Tabletten, welche ich für ihn besorgt hatte, geholt und mir eine gegeben. Während dessen habe ich im Internet gegoogelt und beschlossen, dass es die sogenannte Mallorca Akne sein muss. Eine Sonnenallergie tut nämlich weh und mir tat zum Glück nix weh. Die Mallorca Akne entsteht aus eine Unverträglichkeit zwischen Sonnenschutzmittel und Sonne! Das war mal wieder typisch für mich. Mein Körper wehrt sich oft und gerne gegen die Chemie die wir unseren Körpern zumuten. Daher liess mich dieser Ausschlag nun auch relativ ruhig. Ich weiss jetzt woher er kommt, ich spüre ihn nicht und Reiner hat mich hoffentlich auch so noch lieb. Also was soll’s. Ich bin hier zum geniessen.

Reiner versucht sein Glück beim Luftgewehr schiessen

Reiner versucht sein Glück beim Luftgewehr schiessen

Die letzten Stunden vor der Dämmerung haben wir dann noch am Pool genossen (da war das Internet am besten) und sind zur Dämmerung in die Wohnung geflüchtet. Während der Morgen- und Abend Dämmerung ist jeweils Mückenzeit.

Nach Einbruch der Dunkelheit erblüht das Leben auf Koh Samui. Wir haben unsere Roller geschnappt und sind Richtung Bohupt gefahren. Neben dem Fisherman’s Village haben wir einen Platz mit vielen Ständen entdeckt, die letztes Jahr noch nicht hier waren. Auf dem Weg dahin hat Reiner versucht die Telefonkarte aufzuladen und Geld abzuheben. Leider beides erfolglos. So ist Koh Samui, mal funktioniert es, mal nicht. Hauptsache wir sehen das alles gelassen.  Angekommen beim Markt mussten wir erst mal einen Platz für unsere Roller finden. Wie immer auf Koh Samui waren alle mit ihren Rollern unterwegs und dementsprechend voll war alles. Mit Hilfe der Park Assistenten hat es dann doch noch geklappt. Wir bezahlten unsere 10 Baht (28 Rp) Parkgebühr und stürzten uns ins Getümmel. Die ganze Auswahl der Verkaufsstände war für unseren Geschmack etwas gar kitschig und ich war anfangs sicher, dass dies eine typische Touristen „Attraktion“ ist. Bald jedoch fiel mir auf, dass es mehr Thais hat als Farangs (Ausländer). An einer Ecke des Marktes sahen wir dann auch wieso. Wir waren auf einem Thailändischen Jahrmarkt gelandet. Jedenfalls dachten wir das erst. Später haben wir dann erfahren dass es ein Tempelmarkt ist und das da keine Touristen hin gehen, eigentlich…  Ich war sofort hellauf begeistert. Gemeinsam haben wir uns ins Getümmel gestürzt und Reiner hat sein Glück mit Dartspiel (auf Ballone) und Luftgewehr (auf Plüschtiere) schiessen versucht. Leider erfolglos, jedoch mit viel Spass. Ganz am Ende der Anlage war eine Bühne aufgebaut.  Leider war aktuell kein Konzert.  Wir gingen wieder zurück zu den Verkaufsständen wo ich richtig Glück hatte. Ich war auf der Suche nach so kleinen Geldbeuteln und fand einen Stand mit einer riesigen Auswahl. 20 Bath (rund 80Rp) kostete ein Geldbeutel. Ich hab mich gleich mit 10 Stück eingedeckt. So habe ich zu Hause genug, wenn mal einer kaputt geht. Etwas weiter hinten gab es erst einen Tempelbereich mit Mönchen und danach die Essstände. Hunger hatten wir. Nur wohl nicht gross genug um mutig genug zu sein. Mit grossen Augen haben wir das Angebot angeschaut und hatten  keine Ahnung was da angeboten war. Da es ein Jahrmarkt für Thais was, gab es auch keine Englischen Beschriftungen. Irgendwann fanden wir dann doch einen Stand der einerseits englisch angeschrieben war anderseits auch das Essen für uns „normal“ aussah. Reiner genoss frittierte Schrimps und für mich gab es Eieromelette mit Meeresfrüchten.  Zusammen zahlten wir 100Baht (2.80 CHF)! Wir setzten uns nach hinten zu den Tischen und stellten schnell fest, dass wir hier die einzigen Farangs waren. Rund um uns waren nicht nur Thais, sondern auch unzählige Hunde die uns bettelnd ansahen. Einer hat sogar mit der Schnauze mein Knie angestoßen. Ich bat Reiner ein Foto von mir zu machen, da mir dies sonst keiner glaubt. Zu Hause habe ich meist tierische Angst vor Hunden. Hier auch, sobald einer bellt. Die meiste Zeit jedoch sind die Hunde hier so ruhig und friedlich, dass bei mir kein bisschen Angst aufkommt. Wahrscheinlich ist es ihnen auch zu heiss, sogar zu heiss zum bellen.

Reiner freut sich auf seine Shrimps

Reiner freut sich auf seine Shrimps

Frisch gestärkt haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Nicht ohne einen kurzen Zwischenstopp fürs Dessert. Thailändische Crêpes mit Banane und Schokolade. Die waren extrem lecker! Die weitere Heimfahrt habe ich extrem genossen. Einerseits war der Fahrtwind schön kühl, anderseits war es so toll endlich wieder auf einem motorisierten Zweirad zu sein. Ich hoffe wenn wir heimkommen ist der Winter endlich vorbei und ich kann meine Enduro wieder in Betrieb nehmen!  Hätte Reiner nicht hinter mir gehupt, ich wäre voller Begeisterung an unserer Anlage vorbei gedüst und hätte es wahrscheinlich erst Kilometer später gemerkt!

Zu Hause haben wir den Abend gemütlich (und schwitzend, trotz Ventilator) mit lesen, Bericht schreiben und ein paar Bacardi Breezer abgeschlossen.

Keine Angst

Keine Angst

Während ich diesen Blog schreibe ist es übrigens wieder früh morgens. Reiner schläft noch friedlich, ich geniesse die Vögel, das Meeresrauschen und das Gefühl im Paradies zu sein. Am Anfang war es fast angenehm kühl, jetzt später ist es schon wieder richtig heiss und ich freue mich auf einen weiteren tollen Tag.

Die Welt erkunden, unterwegs sein, andere Kulturen kennenlernen… Dabei blühe ich auf. Schon als Kind war ich viel mit meinen Eltern unterwegs, damals vor allem in der Schweiz und Italien. Als Tween bereiste ich dann Europa, meist mit dem Interrail. Und jetzt ist es an der Zeit zusammen mit Reiner den ganz grossen Rest der Welt zu erkunden. Auch meine beiden anderen Hobbies sind eng mit dem Reisen verbunden. Sei es auf dem Sattel meiner „Swiss Lady“ (Motorrad) oder unterwegs an Konzerte in der Schweiz, Europa und manchmal auch weiter.

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